1.200 Tonnen präzise geführt
Schwerlastrollen von Blickle erhöhen Prozesssicherheit bei Brücken-Absenkung
Der Kunde
Die Strabag SE mit Hauptsitz in Wien gehört zu den größten Bauunternehmen Europas. Kernmärkte sind Deutschland und Österreich sowie Länder in Ost- und Südosteuropa. Mehr als 75.000 Mitarbeiter erwirtschaften einen Jahresumsatz von rund 16 Milliarden Euro. Wichtige Geschäftsfelder sind der Brücken-, Gewerbe- und Industriebau, die Erstellung von Verkehrswegen, der Bau von Sportstätten und die Kanaltechnik.
Die Herausforderung
Im Rahmen des Bauvorhabens „Achtstreifige Erweiterung der A7“ im Raum Hamburg stand Strabag vor der Herausforderung, ein 53 Meter langes und 1.200 Tonnen schweres Brückenstück über mehrere Tage hinweg Stück für Stück abzusenken. Der Betonkoloss muss dabei exakt in Position gehalten werden und darf weder in Quer- noch in Längsrichtung Spielraum haben. Bisher verwendete das Unternehmen dafür Gleitplatten aus dem Hochleistungskunststoff PTFE. Diese bereiteten aber Probleme: Zum einen drang immer wieder Luft zwischen Stahlträger und Platte ein, weswegen die Gefahr bestand, dass die Brücke ins Pendeln gerät. Zum anderen musste der Vorgang unterbrochen werden, weil sich die Platten verklemmten, wenn die Absenkung nicht an allen Seiten präzise genug erfolgte.
Unsere Lösung
Eine Alternative, so die Überlegung der Bauexperten, könnten Rollen sein, die die Brücke prozesssicher an Stahlträgern entlang nach unten führen. Deswegen wandte sich Strabag an die Werkvertretung Wache, die Blickle seit 35 Jahren in der Region Hamburg und Schleswig-Holstein repräsentiert. Die Vorgaben waren klar definiert: Es galt, eine geringe Bauhöhe und Laufflächenbreite von unter 200 Millimetern einzuhalten. Die Tragfähigkeit pro Rolle sollte mindestens sechs Tonnen betragen. Um Toleranzen auszugleichen, war ein Federweg zwischen zehn und 20 Millimetern gefordert. Die Entwicklungsabteilung von Blickle präsentierte schließlich eine Sonderlösung, die alle Strabag-Anforderungen erfüllt. Die Rolle besteht aus hochwertigem Gusspolyamid und ist mit Härte 80 Shore D bruchsicher. Darüber hinaus besitzt sie einen sehr geringen Rollwiderstand und ist abriebfest. Zum Ausgleich von Toleranzen hat Blickle vier Polyurethan-Federn verwendet. Zwischen vier senkrecht stehenden Stahlträgern arbeiten hydraulische Heber, die das Autobahnstück langsam absenken. An der Brücken-Unterseite sind spezielle Konstruktionen befestigt – sogenannte Stahlknaggen. Diese Stützen übertragen einen Teil der Brückenlast auf die senkrecht stehenden Stahlträger. Blickle hat insgesamt 16 Sonderrollen in diesen Knaggen verbaut, jeweils acht in Längs- und Querrichtung. Die Rollen liegen durch die Lastübertragung präzise an den Stahlträgern an. Die spezielle Anordnung der Rollen hält das Brückenstück exakt in Position.
Das Ergebnis
Im Vergleich zu den bis dato verwendeten PTFE-Platten konnte Strabag den komplexen Absenk-Prozess deutlich verbessern. Die Sonderrollen von Blickle gleiten an den Stahlträgern ohne Widerstand entlang, ein Verklemmen des Brückenstücks gehört der Vergangenheit an. „Die Federeigenschaft der Rollen sorgt beim Absenken für mehr Sicherheit. Mögliche Toleranzen in der Oberflächenstruktur der Träger werden problemlos ausgeglichen“, beschreibt die Projektplanung bei Strabag. Darüber hinaus punktet die Blickle-Lösung in Sachen Flexibilität: Durch spezielle Verstellmuttern an den PU-Federn kann Strabag Feinjustierungen einfach und schnell vornehmen.
Technische Informationen und Vorteile BSQ4FE-GSPO 152K
- Rolle aus hochwertigem bruchsicheren Gusspolyamid
- Sechs Tonnen Tragfähigkeit pro Rolle
- Federeigenschaft der Rollen sorgt beim Absenken für mehr Sicherheit
- Spezielle Verstellmuttern an den PU-Federn für Feinjustierungen